Sonntag, 4. Dezember 2011

Freitag, 2. Dezember 2011

Hoi An

Tag 1

Nach unserer tollen Fahrt mit dem Nachtbus - diesmal mit funktionierender Toilette - dafür aber einer viel zu kalt eingestellten Klimaanlage - sind wir früh halb sieben in Hoi An angekommen. Wir hatten vorab schon unser Hotel für die zwei Nächte in Hoi An gebucht und wurden wie versprochen auch abgeholt. Beim Check-In wurde uns erzählt, dass es die letzten Tage ununterbrochen geregnet hat und heute der wohl einzige sonnige Tag ist (das stimmte auch mit dem Wetterbericht im Internet überein). Unser Plan für den Tag war also schnell gefasst - auf zum Strand. Da der Strand ca. 3 km vom Hotel entfernt ist, hieß es mal wieder Fahrrad ausleihen (diesmal hatten alle Räder funktionierende Bremsen und Luft auf den Reifen). Der Strand in Hoi An ist ewig lang und es gibt kaum Hotels, die direkt am Strand sind - so dass alles noch sehr naturbelassen aussieht.


Strand in Hoi An



Wir am Srand

Gegen Nachmittag sind wir wieder ins Hotel gefahren, denn Kevin hatte sich überlegt in Hoi An einen oder zwei Anzüge maßschneidern zu lassen. Nach einer knappen Stunde war das passende Model im Netz gefunden, schnell die Bilder aufs I-Phone geladen und los ging es.

Das war auch unser erster Ausflug ins Stadtzentrum, da unser Hotel etwas außerhalb ist. Hoi An ist eine kleine niedliche Stadt mit einem Fluss in der Mitte. Abends leuchten statt Straßenlaternen überall Lampions und die alten kleinen Häuser sehen einfach nur total schön aus - nicht umsonst ist das Stadtzentrum ein Unesco Weltkulturerbe.


Hoi An - Abends



Hoi An - tagsüber



Japanische Brücke

Aber zurück zu den maßgeschneiderten Anzug... nachdem wir mit der Stoffauswahl und den Preisen im ersten Schneider nicht wirklich zufrieden waren, sind wir zum nächsten im Internet hoch gelobten Schneider gegangen. Dort war auch richtig viel los und die ca. 20 Verkäuferinnen sind alle durch die Verkaufsräume gewuselt, um die unzähligen westlichen Kunden zu bedienen. Kevin wurde einer dieser unzähligen westlichen Kunden. Sabrina (Kevins zuständige Verkäuferin) hat uns dann erstmal die verschiedenen Stoffqualitäten nebst Preisliste erklärt (einfacher Stoff für 60-100 $/Anzug, mittlere Qualität für 145-185 $/Anzug und höchste Qualität für 200-400 $/Anzug). Nach langem hin und her, hat sich Kevin dann für die mittlere Qualität entschieden und auch einen tollen schwarzen Stoff gefunden. Nach der Auswahl des Stoffes musste "nur" noch der Schnitt geklärt werden (eng oder weit, 2 oder 3 Knöpfe, 2 oder 3 Taschen am Jacket, schräge oder gerade Taschen, eine oder zwei Nähte am Rücken, 1 oder 2 Taschen an der Hose, usw.). Nach einer knappen Stunde waren die Details geklärt. Die mitgebrachten aus dem Internet rausgesuchten Fotos hat Kevin noch per Mail an die Schneiderei geschickt, Kevins Maße wurden noch genommen und der erste Anprobetermin für den nächsten Tag um zwei vereinbart. Wir bzw. die Schneiderei standen auch etwas unter Zeitdruck, da wir am übernächsten Tag um zwei mit dem Bus schon wieder weiter mussten, d.h. der Schneider hatte gerade mal 42 Stunden Zeit einen perfekt maßgeschneiderten Anzug (mit Weste und passender Krawatte) herzustellen.

Tag 2


Für den zweiten Tag in Hoi An hatten wir einen Kochkurs geplant. Los ging es früh halb neun zum Markt die ganzen Zutaten kaufen. Wir waren insgesamt sieben Kochkursteilnehmer - 6 Frauen und 1 Mann ;-). Auf dem Plan standen vier Gerichte und auf dem Markt wurde wirklich alles gekauft (Fleisch, Gemüse, Kräuter, Nudeln, Reispapier, Obst, usw.).


Teil unseres Mittagessens

Von dort ging es mit dem "Tourist-Boat" zu einer Insel auf der der Kochkurs stattfinden sollte. Nach dem hektischen Treiben auf dem Markt, war sowohl die Bootstour als auch die Insel selber einfach nur wahnsinnig ruhig und entspannend. Auf der Insel angekommen, gab es zur Stärkung erstmal frittiertes Reispapier mit einem Sojasoßen-Chili-Dip - klingt erstmal nicht sooo lecker, war aber super lecker. Mit einem kleineren Boot sind wir dann noch einen Kanal entlang gefahren, um bei einer Familie den Garten anzuschauen, Reismilch herzustellen und ein paar Früchte zu ernten. Leider war gerade Ebbe, so dass die Bootsfahrt darin endete, dass wir alle aussteigen mussten, um unsere Boote für ein Viertel der Strecke zu schieben.


Schieben

Danach ging es dann endlich los mit dem Kochen. Folgende Gerichte waren geplant:


Banh xeo (vietnamesischer Eierkuchen, gefüllt mit Schrimps, Schwein, Gemüse und Kräutern) - mein Lieblingsessen


Pho Bo (Suppe mit Vermicelli Nudeln und Rind) - Kevins Lieblingsessen


Goi Cuan (frische Frühlingsrolle gefüllt mit Schrimps, Gurke, Möhre, Salat und Nudeln)


Salat mit Nudeln, Rindfleisch, Gemüse und einer tollen Soße (den vietnamesischen Namen hab ich vergessen)

In dem kleinen Kanal hatte unsere Tourbegleiterin noch ein paar Muscheln gesammelt, die gab es dann noch extra und als Nachtisch unser frisch gepflücktes Obst. Nicht zu vergessen - frisch gepresster Maracujasaft und zwar so viel man wollte (ich hab mindestens fünf Gläser getrunken).

Nach dem Essen sind wir wieder zurück ins Stadtzentrum gefahren zur ersten Anprobe. Trotz des vielen Essens hat der Anzug größtenteils gepasst und es mussten nur zwei drei kleine Änderungen vorgenommen werden. Der nächste Anprobetermin war am gleichen Tag - abends halb sieben. Nach einer kurzen Erkundungstour durch die Innenstadt sind wir nochmal kurz ins Hotel bevor es zum nächsten Anprobetermin ging. Der Anzug saß dann bis auf die Weste perfekt und Kevin entschloss sich spontan noch einen zweiten Anzug - diesmal in grau zu bestellen. Wir sind aber wie gesagt am nächsten Tag um zwei mit dem Bus weitergefahren, so dass der Schneider nur 17 Stunden Zeit hatte den Anzug zu schneidern. Der erste Anprobetermin für den Anzug war dann am nächsten Tag halb elf. Ich frag mich ehrlich gesagt, ob der Schneider überhaupt geschlafen hatte. Auch so scheint es mir, als sind Vietnamesen mindestens 12 Stunden am Tag auf Arbeit.

Den Abend haben wir dann mit einem tollen Dinner am Fluss ausklingen lassen und uns sogar mal eine Flasche lokalen Weißwein gegönnt.


Romantisches Dinner am Fluss

Tag 3

Den dritten Tag haben wir bis zur Abfahrt nahezu vollständig beim Schneider verbracht. Kevin hatte für das Jacket des zweiten Anzugs ein anderes Design ausgewählt als beim ersten Anzug, so dass der Schnitt nicht komplett kopiert werden konnte. Und irgendwie wollte das Jacket nicht so richtig passen. Irgendwo hat es immer eine kleine Falte geschlagen oder die Knöpfe stimmten nicht ganz. Nach 3-4 Anproben war dann aber alles gut und der Anzug saß perfekt. Jetzt hoffen wir nur, dass das Packet mit den zwei Anzügen während seiner langen Reise auf dem Schiff nach Deutschland nicht verloren geht.


Kevin im grauen Anzug (noch nicht die Endfassung)


Viertel zwei hat dann ein völlig zufriedener Kevin den Schneider verlassen und eine halbe Stunde später saßen wir schon im Bus auf den Weg nach Hue.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Nha Trang

Die Busfahrt


Wie ich schon im letzten Post geschrieben habe, hatten wir uns entschieden mit dem Sleeper-/Nachtbus weiter nach Nha Trang zu fahren. Diese Busse sind hier in Vietnam sehr beliebt, vor allem bei Backpacker. Die Vorteile sind, dass sie 1. sehr günstig sind (7,50€ pp), 2.einem die Übernachtung sparen und 3. die Zeit (diesmal ~10h) recht schnell vergehen lassen.