Nha Trang

Die Busfahrt

Wie ich schon im letzten Post geschrieben habe, hatten wir uns entschieden mit dem Sleeper-/Nachtbus weiter nach Nha Trang zu fahren. Diese Busse sind hier in Vietnam sehr beliebt, vor allem bei Backpacker. Die Vorteile sind, dass sie 1. sehr günstig sind (7,50€ pp), 2.einem die Übernachtung sparen und 3. die Zeit (diesmal ~10h) recht schnell vergehen lassen.

Wie schon geschrieben wurden wir um 8:30 nahe unserem Hotel abgeholt und dann zum Bus geleitet. Als der Bus dann anrollte, waren wir schon sehr gespannt wie man sich die Sitze/Betten (?) denn so vorstellen muss. Nach dem dann die Backpacks mehr oder weniger sanft im Bauch des Busses gelandet waren, konnten wir unsere vorresevierten (mit Nummern!) Sitze aufsuchen. Hierzu muss beim Betreten des Busses jeder seine Schuhe ausziehen und in eine Plastiktüte packen.

Die Betten waren dann schon der Hit. Wie man auf den Fotos unten erkennen kann, sind es mehr oder weniger Doppelstocksitze die man sehr weit nach hinten lehnen kann. Die Füße steckt man dabei in so ein abgeschrägtes Fach unter dem Kopf des Vordermannes.

Ich im Sleeper-Bett-Sitz

Isa in der Mitte (ganz Hinten die dicke Blonde hat Terz gemacht :)

In einigen Berichten im Netz hatten wir gelesen, dass viele Westler die Sitze als zu schmal und kurz empfinden. Das stimmt mit Sicherheit auch für viele, aber ich (mit meinen 1,84m) muss sagen, dass es ausreichend war - höchstens die Breite war etwas knapp bemessen. Eigentlich sind die Sitze halt für Vietnamesen konzipiert. 

Ein kleines Ärgernis während der Fahrt war dann noch, dass die Bordtoilette die ganze Fahrt abgeschlossen war. Das war für mich persönlich kein Problem, da ich die ganze Fahrt über nicht wirklich musste. Aber für die Damen an Bord war das natürlich etwas tragischer. Eine Engländerin hatte wohl auch irgendein medizinisches Problem (Blasenentzündung?) und hatte dann ganz schön Terz gemacht. Soviel, dass der eine Busfahrer sie dann mit einem Handwink zurückschicken wollte und einfach schon um 9:00 das Licht ausgemacht hat :) Bisschen wie wenn man bei einem lauten Vogel ein Tuch über den Käfig hängt :D Hatte bei ihr allerdings nicht geklappt, so dass es wenigsten ab und zu einen WC Stopp gab.

Nach dem ganzen Hickhack bin ich dann zumindest friedlich eingeschlafen. Lediglich die halsbrecherische Fahrweise des Fahrers auf sehr Schlagloch-intensiven Straßen hat mich ab und zu aufgeweckt. Isa meinte, dadurch dass sie in der Mitte lag (es gab 3 Reihen Sitze/Liegen) hatte sie immer das Gefühl runter zu fallen, aber alles in allem fand sie's auch i.o.

Nha Trang

Nha Trang kann man eigentlich ausnahmsweise mal recht kurz fassen, da wir da nur eine Nacht waren und es außer ein zwei Punkten dort auch nichts wirklich bemerkenswertes gab.

Den ersten Tag nach der Busfahrt hatten wir mehr duselig als sonstwas mit Schlafen und Bloggen und Stadt-erkunden verbracht. Da es aber ab und zu regnete und sehr bewölkt war, war letzteres nicht so der Hit. Nha Trang sollte nach Infos aus dem Internet und von anderen eigentlich eine Art Party-Strand-Stadt sein, hatte aber durch das Wetter nicht wirklich viel Charme.

Zimmer in Nha Trang

Strand in Nah Trang

Den zweiten Tag hatten wir uns dann entschlossen die Sehenswürdigkeiten mit dem Fahrrad zu erkunden. Das sollten wohl ein Tempel, nochwas, nochwas und am Ende ein Schlammbad-Wellness-Dingens sein. Wie man an meiner Schreibweise schon erkennen kann, hielt sich nach dem ersten Tempel die Lust die "nochwas" zu erkunden stark in Grenzen, so dass wir geradewegs zum Spa gefahren sind.

Blick auf Nha Trang vom ersten Tempel

Das Schlammbad war dann auch der ereignisreichste Part unseres Nha Trang Aufenthaltes. Für 8€ pp konnten wir zu zweit in einer Art kleinen Holzbadewanne sitzen, in die dann warmer Schlamm aus den in der Erde liegenden Quellen gepumpt wurde. Zwar hatten wir uns das Ganze etwas natürlicher vorgestellt (wie eine Art Geysir oder so), aber trotzdem war es sehr entspannend und auch recht romantisch. Das Einzige worauf man achten sollte ist den Schlamm nicht in den Mund zu bekommen, weil es unmöglich ist diesen mit schlammigen Händen wieder abzuwaschen - fragt Isa. :)

Ich vor der Schlammbadewanne (die Wanne war größer als sie wirkt)

Nach dem eigentlichen Schlammbad konnte man dann in einem kleinen (für 2-3 Mann) Pool Platz nehmen, in den warmes/heißes Mineralienwasser aus den Quellen geleitet wurde. Auch sehr entspannend, selbst wenn einem bei 26°C und heißem Wasser doch etwas duselig wird. Nach ca. 30 min in dem kleinen Pool konnte man so lange man wollte im großen Pool-Wasserfall-Areal der Anlage verbringen. Leider war der eine große Pool von zwei (der kalte) gerade in Reparatur, so dass die Flex-Geräusche nicht gerade zur Entspannung beigetragen haben und man schon langsam einen Hitzekoller bekam.

Recht benommen sind wir dann wieder mit dem Rad in Richtung Hotel gefahren um unseren zweiten Nachtbus nach Hoi An (wieder ca. 11h) zu erwischen. Lustigerweise wollten wir uns hierfür diesmal etwas vorinformieren, ob es noch andere Busunternehmen mit besserem Service (offene Toilette) gibt. Nach einigen Empfehlungen hatten wir uns dann für "Sinh Café" entschieden. Allerdings muss man es erstmal schaffen etwas bei dem echten Sinh Café zu buchen. Laut Netz erkennt die Regierung in Hanoi nämlich keine Marken von Unternehmen an, welche in HCMC ihren Ursprung haben. So gibt es nicht nur etliche Sinh Café Offices in vielen Städten (wohl vorallem in Hanoi), sondern auch - man staune - ca. 3 bis 5 falsche Webseiten der Firma; unter anderem: www.sinhcafe.com und www.sinhcafetravel.com.vn.  (Richtige Seite ist www.thesinhtourist.vn)

Vietnam wie es leibt und lebt - einfach ALLES wird kopiert. Von Kleidung über Reiseunternehmen über Taschen (Crumpler und TheNorthFace!) ... alles. Aber lustigerweise ist es auch unmöglich, z.B., eine Tasche ohne "Markennamen" zu bekommen.

Mehr zu Hoi An dann im nächsten Post. (Isa muss/darf wieder, hi hi!)